achterreeg Warnemünde

Die Alexandrinenstraße:
Das historische Achtereeg von Warnemünde

Die Alexandrinenstraße, oft als das historische Achtereeg von Warnemünde bezeichnet, ist mehr als nur eine Straße; sie ist ein lebendiges Symbol für das Warnemünde vergangener Zeiten. Versteckt und doch präsent, verläuft sie parallel zum bekannten Alten Strom, etwas abseits der Hauptwege, und öffnet ein Tor in eine längst vergangene Ära. Hier, in dieser charmanten Straße, spürt man noch den Geist der Zeiten, als Warnemünde ein reiner Fischerort war, geprägt von der Einfachheit und Ursprünglichkeit des Küstenlebens.

Die Alexandrinenstraße hat im Laufe der Jahre einen Kultstatus erreicht. Sie zieht Besucher an, die das authentische Warnemünde erleben möchten – abseits des touristischen Trubels. Beim Schlendern durch die Straße, umgeben von historischen Gebäuden, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Jedes Haus, jede Fassade erzählt eine eigene Geschichte, die von den Menschen und dem Leben in diesem einstigen Fischerdorf zeugt.

Die Straße bietet eine einzigartige Mischung aus historischem Charme und lebendiger Gegenwart. Cafés, kleine Läden und Galerien laden zum Verweilen ein und bieten einen Einblick in das kreative und kulturelle Schaffen der Region. Die Alexandrinenstraße ist nicht nur eine Straße in Warnemünde, sie ist ein Stück lebendige Geschichte und ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Erbes der Stadt.

Im Wandel der Zeiten: Vom Achtereeg zur Alexandrinenstraße

Im 19. Jahrhundert wurde Warnemünde ausschließlich von Fischern, Lotsen und Kapitänen bewohnt, die hier in kleinen Giebelhäusern ein bescheidenes Leben führten. Es waren einfache Fachwerkhäuser, die in einem so geringen Abstand zueinander gebaut wurden, dass gerade einmal eine „trächtige Kuh“ hindurchgehen konnte.

Warnemünde bestand nur aus zwei Häuserreihen

n seiner frühen Geschichte war Warnemünde ein beschauliches Fischerdorf, das sich in seiner Struktur auf das Wesentliche beschränkte. Zu dieser Zeit prägten lediglich zwei Häuserreihen das Ortsbild: Das Vörreeg, die vordere Reihe, die direkt am Wasser lag, und das Achterreeg, die hintere Reihe, etwas abseits des Geschehens. Diese beiden charakteristischen Häuserreihen haben die Zeiten überdauert und sind bis heute ein fester Bestandteil des Stadtbildes von Warnemünde.

Im Laufe der Jahre haben sich zwar die Namen dieser historischen Straßenzüge geändert, doch ihr ursprünglicher Charakter ist erhalten geblieben. Das Vörreeg ist heute als „Alter Strom“ bekannt, eine lebendige Promenade, die mit ihren zahlreichen Booten, kleinen Geschäften und Cafés das maritime Flair Warnemündes widerspiegelt. Parallel dazu findet man die „Alexandrinenstraße“, das ehemalige Achterreeg, die als ruhigere, aber ebenso charmante Straße die Geschichte des Ortes weitererzählt.

Das ist die Alexandrinenstraße heute

Aus dem ehemaligen Vörreeg ist eine belebte Einkaufsmeile mit Cafés, Restaurants und Souvenirgeschäften geworden. Hier legen im Sommer die Schiffe ab, die die Touristen mit auf eine einstündige Hafenrundfahrt nehmen. Maler, Musiker und Künstler sorgen für bunte Unterhaltung.

Die Straße ist lebendiger Zeuge der Vergangenheit Warnemündes und erzählt von der Entwicklung des einstigen Fischerdorfs zu dem beliebten Küstenort, der er heute ist. Sie ladt Besucher ein, auf den Spuren der Geschichte zu wandeln und das authentische Warnemünde zu entdecken.

achterreeg Warnemünde
„Achterreeg“: Die “hintere Reihe” zählt zu den Sehenswürdigkeiten von Warnemünde. | © Norbert Kaiser

Wer es etwas ruhiger mag und jenseits von Plüschmöwen und Leuchttürmen etwas „Echtes“ aus seinem Warnemünde Urlaub mit nach Hause nehmen möchte, der wird in der Alexandrinenstraße fündig. Hier haben sich kleine regionale Geschäfte niedergelassen, in denen es hauptsächlich Kunst und Kulinarisches zu kaufen gibt.

Die „Wurthen“
Die Alexandrinenstraße ist über die sogenannten „Wurthen“ mit der beliebten Flaniermeile am Alten Strom verbunden. Dabei handelt es sich um kleine Querstraßen, die erst auf den zweiten Blick sichtbar sind und von den Anwohnern in der Sommerzeit liebevoll bepflanzt werden. Insgesamt fünf dieser Querstraßen gibt es.

Als aus Warnemünde ein beliebter Ferienort wurde

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entdeckten erste Badegäste das Seebad Warnemünde und verbrachten hier ihre Sommerfrische. Damit war es auch für die Bewohner der Alexandrinenstraße vorbei mit der Beschaulichkeit. In den 1830er Jahren zählte das Seebad bereits über 1000 Badegäste. Diese mussten auch irgendwo untergebracht werden – in einer Zeit, in der es noch keine Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen in Warnemünde gab.

Die Besitzer der kleinen Fischer- und Kapitänshäuser erkannten dies als wertvolle Einnahmequelle für sich und stellen ihre Behausungen als Ferienunterkünfte zur Verfügung. Um sie für die anspruchsvollen Warnemünder Badegäste etwas komfortabler zu machen, errichteten sie an den Giebeln Anbauten – was aufgrund der engen Bebauung zu den Seiten ja nicht möglich war. Bis heute sieht man die teils großzügig angebauten Veranden an den historischen Giebelhäusern.

Das sind die Sehenswürdigkeiten in der Alexandrinenstraße

Die Gäste unseres Hotels „Warnemünder Hof“ fragen uns regelmäßig, wo sie denn ein Stück echtes Warnemünde erleben können. Nur knapp vier Kilometer vom Hotel entfernt, beginnt die Alexandrinenstraße und mit ihr auch ein authentisches Stück Geschichte von Warnemünde. An schönen Tagen können Sie sich von uns ein Fahrrad leihen und die Strecke bequem mit dem Rad zurücklegen. Es lohnt sich, einfach durch die historische Gasse zu schlendern und das beschauliche Flair zu genießen. Hier treffen Sie mit etwas Glück auf die echten Warnemünder, die noch etwas über vergangene Zeiten erzählen können, das nicht aus Büchern, sondern aus eigenen Erinnerungen stammt. Darüber hinaus hat die Alexandrinenstraße aber auch noch zwei besondere Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Alexandrinenstraße in Warnemünde mit den charakteristischen bunten, kleinen Häusern

Das Heimatmuseum in der Alexandrinenstraße

Was wäre die Alexandrinenstraße ohne die Hausnummer 31, in der heute das Heimatmuseum beherbergt ist. In den alten Räumen können Besucher entdecken, wie die alten Warnemünder einst lebten, wie sie ihre Wohnstuben eingerichtet hatten und welche Gegenstände ihnen im Alltag zur Verfügung standen. Das Haus selbst wurde 1767 von der Familie Wendt erbaut und 1933 von den letzten Besitzern an die Stadt Rostock übergeben. Seitdem befindet sich hier eine einzigartige Sammlung, die das Leben der Menschen in den letzten Jahrhunderten dokumentiert. 

Die Highlights der historischen Sammlung: 

  • Die Warnemünder Brautkrone
  • Die Seekisten der Seeleute
  • Mitbringsel der Seefahrer aus fernen Ländern
  • Warnemünder Trachten

Der Brunnen "Warnminner Umgang"

Traditionen werden in Warnemünde und insbesondere in der Alexandrinenstraße nicht nur im Museum bewahrt, sondern sind Teil des Alltags. Wer durch die Alexandrinenstraße schlendert, der wird ganz automatisch an einem Brunnen vorbeikommen, der eine beliebte Tradition der Warnemünder zeigt. Der Warnemünder Bildhauer Wolfgang Friedrich hat den Brunnen liebevoll und detailverliebt gestaltet und damit ein einmaliges Kunstwerk geschaffen, das einen Moment der Geschichte für immer festhält.

Auf einem Granitsockel sind insgesamt 19 Bronzefiguren zu sehen, die sich festlich-traditionell gekleidet haben. Sie verkörpern den Warnemünder „Ümgang“, der als Ortstradition bis heute gelebt wird. In früheren Zeiten versammelte man sich zu diesem Umgang immer dann, wenn das einstige Fischerdorf gegenüber der Hansestadt Rostock einen neuen Vertreter bestimmt hatte. Noch heute treffen sich Einwohner ist historischen Kostümen, Musiker und Vereine am ersten Juliwochenende, ziehen durch die Gassen und öffnen insbesondere in der Alexandrinenstraße für ein paar Momente ein Fenster in eine andere Zeit. Der sogenannte „Niegen Ümgang“ ist Teil der Warnemünder Woche.

Sie möchten sich die Sehenswürdigkeiten in Warnemünde ansehen und Ihren Urlaub an der Ostsee verbringen?

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