Kirche von Warnemünde in Backsteingotik

Rostocker Backsteingotik

Ein Urlaub an der Ostsee führt Sie unweigerlich in die Welt der historischen Architektur, geprägt von alten Klöstern, Kirchen, Bürgerhäusern und anderen beeindruckenden Bauwerken. Eines der markantesten Merkmale, das Ihnen sofort ins Auge fallen wird, sind die leuchtend roten Steine, die in diesen Strukturen verwendet wurden. Diese charakteristischen Backsteine sind ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte der Region und ihrer Rolle in der Hansezeit.

Besonders entlang der Ostseeküste, aber auch in den kleinen Dörfern und Ortschaften im Landesinneren, werden Sie auf diese eindrucksvollen Reliquien aus vergangenen Zeiten stoßen. Diese Bauwerke, die aus der sogenannten Backstein-Ära stammen, sind nicht nur architektonische Meisterwerke, sondern erzählen auch die Geschichten der Menschen und Kulturen, die diese Region über Jahrhunderte geprägt haben.

Viele dieser historischen Gebäude sind bis heute einwandfrei erhalten und bieten einen faszinierenden Einblick in die Baukunst und das kulturelle Erbe der Ostseeregion. Jedes dieser Bauwerke ist ein Unikat und zeugt von der handwerklichen Kunst und dem künstlerischen Ausdruck der damaligen Zeit

St.-Marien-Kirche

Die Marienkirche, eine von insgesamt drei Backsteinkirchen in Rostock, steht als strahlendes Beispiel der norddeutschen Backsteingotik. Ihre Grundsteine wurden im 13. Jahrhundert von engagierten Bürgern der Stadt gelegt, die den Bau dieser eindrucksvollen Kirche initiierten. Seitdem hat die Marienkirche zahlreiche historische Ereignisse der Stadt miterlebt. Darunter die Gründung der Universität im Jahr 1419, ein Meilenstein in der Geschichte Rostocks.

Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte nicht nur als spirituelles Zentrum gedient, sondern auch als Zeuge und Teilnehmer wichtiger städtischer Ereignisse. Ihre robuste Bauweise führte dazu, dass sie im Zweiten Weltkrieg trotz aller Angriffe standhaft blieb. Heute ist die Marienkirche die am besten erhaltene unter allen Rostocker Kirchen, ein wahres Symbol der Stärke und Beständigkeit.

St. Marien Kirche Rostock umgeben von blauem Himmel und Bäumen
Die St. Marien Kirche in Rostock ist auf jeden Fall einen Besuch wert. | © shutterstock

Ein besonderes Highlight der Marienkirche ist ihre astronomische Uhr, ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst, das 1472 speziell für diese Kirche angefertigt wurde. Diese Uhr, die bis heute täglich per Hand aufgezogen wird, ist nicht nur ein faszinierendes technisches Kunstwerk, sondern auch ein Zeugnis der fortgeschrittenen Wissenschaft und Technik ihrer Zeit.

Anfahrt vom Hotel: ca. 25 min.

Kloster zum heiligen Kreuz

Das im 13. Jahrhundert von der dänischen Königin Margarethe gegründete Kloster zum Heiligen Kreuz zählt zu den bedeutendsten historischen Stätten der Stadt Rostock. Es ist die einzige vollständig erhaltende Kosteranlage der Stadt und somit ein Zeugnis vergangener Archtektur und Geschichte. Einzigartig an diesem Kloster ist seine Lage innerhalb der ehemaligen Stadtmauern von Rostock. Diese Besonderheit steht im Kontrast zu der damals üblichen Praxis, Klöster eher in abgelegenen, ruhigen Orten und nicht in der Unruhe städtischer Umgebungen zu errichten. 

Eingangspforte des Klosters zum Heiligen Kreuz Rostock
Kloster zum heiligen Kreuz in Rostock. | © shutterstock

Heute beherbergen die eindrucksvollen Klostergebäude das kulturhistorische Museum der Stadt, das Besuchern einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte und Kultur Rostocks bietet. Seit 2002 ist das Kloster zum Heiligen Kreuz auch die Heimat des Kempowski-Archivs, das eine weitere Facette des kulturellen Erbes der Stadt darstellt.

Anfahrt vom Hotel: ca. 30 min.

Die Giebelhäuser und Rostocker Wallanlagen

Ein Spaziergang durch die Innenstadt von Rostock ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Hier begegnet man zahlreichen gut erhaltenen Giebelhäusern aus der Backstein-Ära, die bis heute die Geschichte der Stadt erzählen. Zu diesen architektonischen Juwelen zählen markante Gebäude wie das Rostocker Rathaus und die Stadtbibliothek, eines der ältesten Bürgerhäuser der Stadt. Diese eindrucksvollen Bauwerke, einst Heimat reicher Kaufleute, stehen heute als stolze Zeugen der blühenden Handelsvergangenheit Rostocks.

Giebelhäuser am Neuen Markt in Rostock
Am Neuen Markt in Rostock sind viele Giebelhäuser zu sehen. Sie zählen zu den Wahrzeichen der Stadt. | © unsplash

Nicht zu übersehen sind auch die historischen Wallanlagen, die seit dem 13. Jahrhundert als Schutzmauern der Stadt dienten. Obwohl sie heute nur noch in fragmentarischem Zustand erhalten sind, erzählen sie eine Geschichte von Sicherheit und Verteidigung. Besonders sehenswert sind die Reste der einst 30 Kilometer langen Backsteinmauer, die man beispielsweise am Kuhtor in der Rostocker Altstadt bewundern kann. Diese Mauerreste geben einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Festungsarchitektur und die strategische Bedeutung Rostocks in vergangenen Zeiten.